Bist du auch mit Winnetou und Indiana Jones aufgewachsen? Liebst du Berge und Meer? Dann ist Trebinje vielleicht die richtige Stadt für dich. Die angeblich schönste Kleinstadt des Balkans, im Südosten von Bosnien und Herzegowina, nur 30 Kilometer von Dubrovnik entfernt, hat einiges zu bieten und ist vom Tourismus noch ziemlich verschont.
Folgendes erwartet dich in diesem Artikel:
Überblick (Sehenswürdigkeiten, Geschichte, usw…)
Die Berge rund um Trebinje
Auf den Spuren Österreich-Ungarns (vor allem das Fort Strac)
Baden in und rund um Trebinje (im Bad im Fluss oder in der Adria?)
Ciro, auf den Spuren einer alten Eisenbahn, deren Trasse jetzt ein Radweg ist
Kulinarik
Übernachten hier weiterlesen
Überblick
„Oh Trebinje, Trebinje, kad me vidis jebi me.“ Dieser Ausspruch stammt aus einem Film, wo ein junger jugoslawischer Soldat von Belgrad nach Trebinje verlegt wird. Es bedeutet so viel „Trebinje, wen du mich siehst dann fi..e mich.“ Trebinje war bereits in den Zeiten Österreich-Ungarns bekannt für sein strenges Regiment, dies blieb auch in den Zeiten Titos so. Heutzutage lässt sich diese Eigenschaft vielleicht in der Sauberkeit der Stadt wiederfinden. Sie ist eine der saubersten Städte, die ich je am Balkan gesehen habe.
Trebinje war im Mittelalter Hauptstadt des Herzogtums Travunien und gehörte zu Serbien. Von 1470 bis 1878 war Trebinje in osmanischer Hand. Danach fiel es unter die Verwaltung der K.u.K-Monarchie Österreich-Ungarn. In dieser Zeit fand die Stadt wieder eine große Aufwertung, da sie als Garnisonsstadt zur Verteidigung der Monarchie gegen aus Montenegro kommende Feinde diente. Heute ist Trebinje die Hauptstadt der serbischen Herzegowina und gehört zur Republika Srpska, eine Teilrepublik von Bosnien-Herzegowina.
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten gehört die gesamte Altstadt. Die alte Stadtmauer ist noch zu einem Großteil vorhanden. Weiters besuchen viele Touristen das Kloster Trvdos, das Kloster Hercegovacka Gracanica und die von den Osmanen errichtete Arslanagic-Brücke. Doch wir widmen uns nun den nicht vermarkteten Sehenswürdigkeiten.
Die Berge rund um Trebinje
Trebinje ist rundherum von Bergen umgeben. Nur eine Seite läuft flach aus, dort befindet sich das Popovo Polje.
Hoch hinaus über der Stadt ragt der Berg Leotar. Von der Stadt bis zum Gipfel sind es fast 1000 Höhenmeter. Die Route beginnt auf der Straße Richtung Bileca, wo der Gehsteig endet befindet sich auf linken Seite der gut markierte Einstieg. Es geht ohne Schatten und durchgehend steil bergauf. Immer wieder raschelt es im Gebüsch. Ich wurde bereits bei meinem ersten Besuch in Trebinje von den Hornottern (Boskog) auf dem Berg gewarnt. Aber was soll es, diese verkriechen sich im Normalfall, sobald sie Schritte wahrnehmen. Trotzdem sah ich dort mittlerweile genug Exemplare. Nach diesem grauslichen, aber trotzdem wunderschönen Aufstieg wird man belohnt. Ein Blick über die gesamte Region und zur Adria. Von hier aus geht es über die alte Militärstraße wieder zurück hinunter.
In rund 30 Minuten Fahrt erreichst du von Trebinje aus das Dorf Ubla. Von hier aus kannst du das Orjengebirge mit dem Gipfel Zubacki Kabao (1894 Meter) besteigen. Dafür solltest du allerdings einen Tag einplanen. Ich plante nur ein paar Stunden ein, deswegen muss ich wieder kommen, um den Gipfel zu und die Aussicht von dort zu sehen.
Für Fans von langen Distanzen bietet sich der Wanderweg von Trebinje nach Ljubinje auf der Via Dinarica an. Du startest im Nordwesten der Stadt und folgst der alten Militärstraße die zur dortigen Festung führt. Der Weg Richtung Ljubinje ist dann angeschrieben. Auch hier wimmelt es von Hornottern!
Weiters Möglichkeiten zum Wandern bzw. Traillaufen findest du auch im nächsten Kapitel.
Auf den Spuren Österreich-Ungarns
In den Bergen rund um Trebinje wimmelt es von alten Befestigungsanlagen aus der Zeit Österreich-Ungarns. Die Stadt war in alle Himmelsrichtungen abgesichert. Zu den Anlagen wurden auch Straßen gebaut, die sich heute noch in sehr gutem Zustand befinden
Die interessanteste Festung ist sicherlich das Fort Strac. Die riesige Bunkeranlage befindet sich auf bzw. in einem Hügel hoch über Stadt. Ein Besuch zahlt sich jedenfalls aus. Die Anlage ist frei zugänglich und wer von der Festung in die Gegend blickt, wird verstehen, warum sie hier errichtet wurde. Zu erreichen ist zu Fuß, mit dem MTB oder mit einem geländegängigen Fahrzeug. Dafür fährst du Richtung Kloster Hercegovacka Gracanica, fährst aber nicht Richtung Kloster, sondern Straße rechts davon. Mittlerweile ist die Strecke markiert. Von Strac siehst du auch alle anderen Festungen rund um die Stadt, unendlich Kilometer die du sammeln kannst.
Zu erwähnen ist, dass die Bewohner Trebinjes zumeist stolz auf diese Anlagen sind und die Ingenieurskunst aus dieser Zeit bewundern.
Abkühlung muss sein
Vor allem im Sommer ist es in der Region sehr heiß. Eine angenehme Abkühlung bietet das Bazen Bregovi. Das künstliche Becken wird mit Wasser aus dem Fluss Trebisnjica aufgefüllt. Ein kleines Cafe gibt es auch. Sehr nette Atmosphäre.
Ein wahrlicher Diamant ist der Klub Jazina. Du fährst die Straße Richtung Niksic/Klobuk. Im Dorf Jazina kannst du den Klub nicht übersehen. Hier wurde im Fluss ein Schwimmbecken angelegt. Es gibt eine Liegewiese, Liegestühle, sowie Bar und Restaurant. Wo könnte man das Leben mehr genießen?
Von Trebinje ist es ein Katzensprung an die Adria in Kroatien. Wenn am Grenzübergang kein Verkehr ist, dann bist du in rund 25-30 Minuten am Strand. Ich bevorzuge die Strände Kupari und Srebreno, da diese auch für kleine Kinder geeignet sind.
Trebinje verfügt ebenfalls über einen Aqua Park, ein Freibad und die Küste in Montenegro ist ebenfalls schnell erreicht.
Ciro – die alten Eisenbahnlinie
Ich will nicht langweilig sein, aber durch Österreich-Ungarn wurde in der Region auch ein breites Schmalspurbahnnetz angelegt, dieses wurde Ciro genannt.
Die Strecke von Dubrovnik nach Mostar mit einem Arm nach Trebinje ist mittlerweile ein asphaltierter Radweg. Diese Strecke verspricht Abenteuer pur, es geht über alte Brücken, durch Tunnel und quer durch die Landschaft. Entlang der Strecke sieht man auch einige Spuren des Krieges in den 1990er-Jahren. In Hum, wo sich der alte Kreuzungsbahnhof befindet, sieht es aus, als hätte der Krieg gestern stattgefunden. Das alte Bahnhofsgebäude ist noch ersichtlich, der Beschuss im Krieg hinterließ aber auch seine Spuren.
Kulinarik
Trebinje ist übrigens bekannt für seinen guten Wein. Einen der besten Weine gibt es im Kloster Trvdos, dieser wird auch überall in der Stadt serviert.
Meine Empfehlungen zum Essen:
Restaurant Kolo in der Altstadt, breite Auswahl an regionalen Gerichten
Restaurant Studenac, bekannt für die selbst gezüchteten Forellen
Motel Konak, im Dorf Mosko, bekannt für Lamm, Ferkel, und Kalb vom Spieß
Grill Tarana, vermutlich der beste Ort für Balkan Fast Food
Wo ich bisher zufrieden übernachtet habe:
Vila Marija, Apartment Bregovi, Apartments City -alle drei Unterkünfte sind zu empfehlen
100 Kilometer über mehrere Berggipfel laufen, 30 Meter mit nur einem Atemzug tauchen und das beste Olivenöl genießen.
Das und ein bisschen mehr, in Verbindung mit meiner Lebensaufgabe, der Erziehung und Prägung meiner beiden Kinder ist mein Anspruch an das Leben.
Profitiere von meinen Erfahrungen als Leistungssportler, Abenteurer und Familienvater, sowie diversen Ausbildungen.
Dazu versorge ich dich mit den besten Essigen & Ölen, um deine gesunde und genussreiche Ernährung zu unterstützen.